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Französisch-Polynesien - Teil 2

Inselhüpfen in den Gesellschaftsinseln (Îles de la Société)

sunny 30 °C

Französisch-Polynesien erstreckt sich über ein riesiges Gebiet im Pazifik. Um sich ein Bild davon zu machen, empfiehlt sich folgende Karte. Als Referenz ist im Hintergrund Europa dargestellt. Tahiti ist bei Paris eingezeichnet, die Marquesas in der Ostsee.
Karte PF

Nach kurzem Aufenthalt in Pape'ete gings auch schon weiter nach Mo'orea, der Nachbarinsel Tahitis. Da unser Flug dorthin Verspätung hatte, ergab sich eine absurde Situation: Wir warteten am Flughafen eine Stunde auf einen Flug, der gerade mal zehn Minuten dauern würde. Unser Ziel konnten wir dabei von der Wartehalle aus sehen.

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Kaum waren die Sicherheitshinweise nach dem Start verklungen, hiess es bereits wieder: "Veuillez attacher votre ceinture de sécurité ...".

Mo'orea erkundeten wir auf eigene Faust mit einem Scooter. Die Insel lässt sich in wenigen Stunden umrunden, unterwegs kommt man an malerischen Buchten und schönen Badeplätzen vorbei.

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Die achteckige Kirche im Hauptort Papetoai wurde von französischen Missionaren netterweise absichtlich auf einer Zeremonialanlage der Einheimischen errichtet. Wer wagte da noch, sich dem Christentum zu widersetzen?

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Baie d'Opunohu (baie = Bucht).

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Baie de Cook. Auch in PF hat Kapitän James Cook Fuss an Land gesetzt.

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Die vielen unterschiedlichen Blautöne des Wassers haben uns immer wieder in Staunen versetzt.

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Nach so viel Sightseeing war eine Abkühlung angesagt!

Nächste Station war die Insel Huahine. Hier kam wieder einmal richtiges Backpacker-Feeling auf: Unser Bungalow war eine windschiefe Bretterbude mit direktem Meeranstoss. In der kleinen Küche konnten wir unseren eigenen Znacht kochen und so unser strapaziertes Budget ein wenig schonen.

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Jeden Abend bot sich bei Sonnenuntergang ein farbenfrohes Spektakel. Fast schon etwas kitschig ...

Ein Highlight war eine Inseltour mit dem Boot und unserem Guide, der sich als versierter Alleinunterhalter entpuppte. Mit seiner typisch polynesisch-fröhlichen Art und virtuosem Ukulelespiel hat er die gesamte Gruppe bestens unterhalten. Zum Zmittag legten wir vor einem Motu an. Motus sind die kleineren, oftmals nur spärlich oder gar nicht bewohnten Inselchen, welche die Hauptinsel umgeben. Vor paradiesischer Kulisse zeigte unser singender Kapitän, wie man die Spezialität Polynesiens, "Poisson cru" (rohen Fisch) zubereitet. Poisson cru ist eine Art Salat mit fangfrischem rohem Fisch (z.B. Thon oder Schwertfisch), Zitronensaft, frischer Kokosmilch und Gemüse.

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Dazu gab es - bien sûr! - frisches Baguette und eisgekühltes Hinano, das Bier mit der schönsten Etikette in der südlichen Hemisphäre!

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Verdauungsbad in der seichten Lagune - auch mit vollem Bauch kann man hier nicht untergehen.

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Am Nachmittag durften wir dann noch mit Haien auf Tuchfühlung gehen. Diese werden mit Ködern angelockt (die Praxis ist umstritten) und man kann sie in Ruhe und aus sicherer Entfernung unter Wasser mit Maske und Schnorchel beobachten. Es handelt sich dabei nur um die relativ kleinen "black tips", Schwarzspitzen-Riffhaie, die für den Menschen weitgehend ungefährlich sind.

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Deutlich zu sehen ist die namengebende schwarze Spitze der Rückenflosse.

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Immer wieder sonntags wird im Restaurant "Chez Tara" zur Freude von Touristen und Einheimischen ein traditionelles polynesisches Mittagsbuffet ("four polynésien") aufgetischt. Gekocht wird ähnlich wie in Neuseeland oder Fidschi in Erdöfen: Fleisch - zum Beispiel ein Spanferkel - wird mit Beilagen in einem Erdloch auf glühenden Kohlen eingebuddelt, wo die Speisen mehrere Stunden lang garen. Das Ergebnis ist Geschmackssache - mein Fall war's leider nicht.

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Schweinefleisch (oben rechts und unten), dazu Spinat und jede Menge stärkehaltiges Gemüse wie Maniok, Taro usw.

Weiter gings nach Bora Bora, der glamourösesten Insel Polynesiens. Hier möchten alle hin, hier befinden sich die Topresorts mit ihren luxuriösen Überwasserbungalows ("pilotis"), den Galadiners und High-end-Spas. Alles, was in der Hotelbranche Rang und Namen hat, ist hier vertreten: Hilton, Intercontinental, Four Seasons, Radisson usw.

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Hier werden Honeymoon-Träume wahr.

Wir haben uns aber in einer kleinen Familienpension in einem Bungalow eingemietet, um die Gutbetuchten nicht weiter zu stören. Von unseren Gastgebern, einer jungen französischen Familie mit zwei kleinen Kindern, konnten wir allerhand über das Leben auf einem Motu erfahren. Hier gilt nämlich Selbstversorgung: Das Wasser kommt vom Himmel, der Strom von der Sonne, das Gemüse aus dem Garten; auf TV, Telefon und Internet wird weitgehend verzichtet.

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Die nächsten Gäste sind bereits im Anflug.

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Unser schmuckes Fare (Polynesisch für Bungalow).

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Wer braucht bei diesem Ausblick noch einen Fernseher?

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Mont Otemanu, das Wahrzeichen Boras und beliebtes Fotosujet.

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Bora Bora lässt sich ebenfalls gut auf einem Bootsausflug erkunden. Auch dieses Mal war unser Kapitän musikalisch begabt.

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Eine beliebte Attraktion sind die vielen Rochen, die man auf Schnorcheltrips bewundern kann.

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Der Patron unserer Unterkunft war Surflehrer und hat Katja in die Kunst des Windsurfens eingeweiht - mit Erfolg, wie man sieht!

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In der Mittagshitze in der Lagune sind wir sprichwörtlich auf den Hund gekommen. Auch diesem armen Tier war es zu heiss ...

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Ohne Photoshop!

Unser letzter Halt war Maupiti, Boras kleine Schwester. Hier war wieder beschauliches Inselleben angesagt. In den wenigen Krämerläden und Pensionen herrschte gerade Nahrungsmittelknappheit, da das Versorgungsschiff, das die Insel ohnehin nur einmal pro Monat bedient, einige Tage Verspätung hatte. Hier verbrachten wir unsere letzten Tage mit Baden, Schnorcheln und Bloggen (mein Bangladesch-Beitrag entstand übrigens unter der sengenden Sonne Maupitis).

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Hier erkennt man schön das Atoll: Ein ringförmiges Korallenriff, das die Lagune um die Hauptinsel umschliesst (erkennbar am hellblauen Wasser). Das Riff bildet einen Saum von schmalen Inseln, den so genannten Motus.

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Schweisstreibendes Vergnügen: Mit dem Kajak unterwegs in der Lagune.

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Blick auf das einzige Dorf, Vaiea.

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Eine der vielen obskuren polynesischen Sportarten ist Steinestemmen (Schweizern ja nicht ganz unbekannt).
Das Exemplar im Bild unten - gemeint ist der Stein - wiegt 132 kg und es geht darum, den Brocken in Rekordzeit auf der Schulter zu platzieren. Ein Angestellter unserer Pension zeigte, wie's geht. Um die Sache noch spannender zu machen, werden die Steine an Wettkämpfen mit glitschigem Kokosöl eingeschmiert. Na dann: Bon courage!

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Ich wurde auf die Ladefläche verbannt.

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Maupiti zählt gerade mal 1200 Einwohner. Weitaus zahlreicher vertreten sind die Einsiedlerkrebse, die in leeren Schneckenhäusern leben. Auf Französisch tragen sie den charmanten Namen "Bernard l'hermite": Bernhard der Einsiedler.

Am letzten Tag war dafür richtig etwas los auf der Insel: In der Dorfschule wurde aus zwölf teilnehmenden Kindern jenes ausgewählt, welches Maupiti offiziell vertreten darf. Eine kleine Miss/Mister-Maupiti-Wahl, sozusagen.
Die Kinder mussten für den Wettbewerb in traditionellen Gewändern auf Polynesisch eine Heldensage rezitieren. Dazwischen gab es immer wieder Musik und Tanz.

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Die drei Bestplatzierten. Das Mädchen ganz links war die Gewinnerin. Sie konnte in diesem Moment ihren Sieg noch gar nicht fassen. (In der obigen Zusammenstellung ist sie unten rechts während ihres Auftrittes zu sehen.)

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Das Schlusswort hatte der Häuptling.

Zurück in Pape'ete tauschten wir die blauen Lagunen gegen einen nicht weniger schönen Infinity-Pool und bereiteten uns auf die Weiterreise nach Südamerika vor. Doch auch auf diesem neuen Kontinent sollte uns die polynesische Kultur zunächst noch erhalten bleiben ...

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Unser letztes Abendrot über Tahiti, das wir vom Rand des Swimmingpools aus genossen.

Und hier noch ein tahitianischer Gassenhauer, den unsere singenden Kapitäne im Repertoire hatten (nur Ton):
Rosalie

Posted by b.visser 16:18 Archived in French Polynesia Tagged french_polynesia moorea bora_bora huahine maupiti Comments (0)

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