Abstecher Thailand
13.11.2014 - 28.11.2014 35 °C
Thailand, wo wir beide schon so oft waren, war nicht auf der Liste für diese Reise. Dennoch hat es uns ein weiteres Mal hierhin verschlagen, allerdings eher unfreiwillig. Beim Golden Rock, der letzten Station in unserem Loop südöstlich von Yangon, hatte ich das Gefühl, etwas Schlechtes gegessen zu haben. Am nächsten Tag fuhr ich unter Schmerzen in einem überfüllten Bus, in dem die Airconditioning-Anlage nicht richtig funktionierte, in fünf Stunden zurück nach Yangon. Zwei Arztbesuche an den folgenden beiden Tagen schienen anzudeuten, dass der Wurmfortsatz des Blinddarms entzündet war. Es wurde mir angeraten, nach Bangkok zu fliegen, wo die medizinische Versorgung besser ist. Also buchten wir den Flug um (ursprünglich wären wir erst zwei Wochen später kurz nach Bangkok geflogen, um da den Flieger nach Bhutan zu nehmen) und flogen wiederum zwei Tage später in die Hauptstadt Thailands.
In Bangkok hatte ich mich bereits online beim Bumrungrad International Hospital angemeldet. Das Spital zählt zu den Spitzen-Krankenhäusern in ganz Asien. Wir fuhren mit dem Spital-Shuttle vom Flughafen schnell in unser Hotel und dann gings gleich weiter zum Untersuch. Die CT-Auswertung hinterliess keine Zweifel, der Appendix musste entfernt werden. Und zwar so schnell wie möglich, denn der Blinddarm war bereits geplatzt, wie man im Volksmund sagt, der Bauchraum von der Infektion betroffen. Während wir uns um die Formalitäten mit dem Zimmer kümmerten, wurde der Chirurg aufgeboten. Nachts um 10 wurde operiert, 1,5 Stunden lang waren die Ärzte an der Arbeit. Mir wurde anschliessend gesagt, es sei eine schwierige Operation gewesen. Die Wunde wurde erst drei Tage später vernäht, denn sie musste regelmässig gereinigt werden.
Im Spital selber hat es mir an nichts gemangelt. Ich hatte ein Einzelzimmer mit Küche und Essplatz, Sofa-Ecke, super Aussicht auf die Stadt und eine Entourage von den freundlichsten Krankenschwestern, die man sich vorstellen kann. Sie nannten mich "Big Baby", weil ich mich anfänglich nicht selber aufrichten und waschen konnte. Trotz der Fünf-Sterne-Versorgung und Bastiaans regelmässigen ausgedehnten Besuchen waren die Tage und vor allem die Nächte sehr lang und ich war froh, als ich nach fünf Tagen das Spital wieder verlassen konnte.
Die Aussicht von meinem Zimmer Richtung Westen.
Zur Erholung fuhren wir per Taxi nach Hua Hin, das drei Stunden südlich von Bangkok liegt. Ich kenne Hua Hin schon aus meiner Jugend, das erste Mal war ich vor zwanzig Jahren da. Der Sand ist zwar nicht ganz so weiss und das Wasser nicht ganz so klar,wie auf den Inseln, aber die frische Meeresluft war angenehm und es tat gut, der Hitze und dem Lärm in Bangkok entronnen zu sein.
Bungalow mit Aussicht aufs Meer. Was will man mehr?
Das Restaurant des Boutique-Hotels befand sich gleich am Wasser. Einfach herrlich!
Am Morgen war jeweils Flut und der Strand verschwunden.
Der Standing Buddha befindet sich auf dem Hügel auf dem oberen Foto.
Es wimmelte von Geckos und Fröschen, sodass wir irgendwann nur noch von der Amphibien-WG sprachen, in der wir wohnten.
Da ich vor der Weiterreise nach Bhutan zur Schlusskontrolle im Spital antraben musste, fuhren wir nach sechs Nächten wieder zurück nach Bangkok. Nach zehn Jahren haben wir ein weiteres Mal den Königspalast besucht. Natürlich hatte es wieder viel zu viele Menschen überall, aber die schönen Gebäude konnten aufs Neue bezaubern.
Neben dem Grand Palace befindet sich der Wat Pho (wat = Tempel), in dem der riesige liegende Buddha, aufgestützt auf seinem rechten Arm, täglich tausende von Besuchern empfängt. (Vgl. der Eintrag zu Yangon und dem Reclining Buddha dort.)
Ein Buddhist, der Opfergaben darbietet.
Ein besonderes Vergnügen in Bangkok ist eine Fahrt auf dem Chao Phraya. Ganz anders als auf dem Irrawaddy in Burma ist hier immer sehr viel los!
Sehr beliebt (und laut) sind die Long-Tail-Boote.
Wer es gemütlich mag, lässt sich mit einer Art Dschunke herumchauffieren.
Der wunderbare Wat Arun, direkt am Fluss gelegen.
Mönche auf dem Weg zum Wat Arun. Anders als in Burma, wo die Roben der Mönche bordeauxrot sind, leuchten die Gewänder der Thai-Mönche in knalligstem Orange.
Das Oishi Grand ist ein japanisches Buffetrestaurant im Siam Discovery Center. Es ist unser liebstes Restaurant in Bangkok - Sushi und Sashimi à discrétion sind nur zwei der Leckereien, die auf einen warten. Und da ich mittlerweile fast schon wieder normale Portionen essen konnte, war ein Besuch natürlich ein Muss.
Orchideen-Schau im Siam Paragon Center.
Weihnächtliche Stimmung trotz 36 Grad? Man macht hier alles, um die kauffreudigen und -kräftigen Touristen, Expats und Einheimischen bei Stange zu halten.
Posted by birdfish 07:26 Archived in Thailand Tagged bangkok hua_hin krankenhaus bumrungrad
Liebe Weltenbummler. Das nennt man Glück im Unglück.Und so freue ich mich auf eure Weiterreise.
Gruss vom nun skifahrenden Otti, angetroffen in Nordkorea auf einer Bergspitze...
by otto studer